HVLA (High-Velocity, Low-Amplitude) ist eine spezielle Methode in der manuellen Therapie und Osteopathie. Sie wird oft zur Behandlung von Dysfunktionen der Gelenke verwendet. Die Anwendung dieser Technik findet auch in der Chiropraktik Anwendung. Hier sind ein paar bedeutende Gesichtspunkte und Anwendungsbereiche von HVLA.

Definition und Technik

1. High-Velocity, Low-Amplitude (HVLA): Diese Bezeichnung beschreibt die Eigenschaften der Technik:

High-Velocity: Hohe Geschwindigkeit der Bewegung.

Low-Amplitude: Geringe Bewegungsamplitude oder -tiefe.

2. Manipulation: Ein schneller, kontrollierter Impuls wird vom Osteopathen auf ein bestimmtes Gelenk gesetzt, um Blockaden zu lösen und die Beweglichkeit zu steigern.

3. Knacken oder Knistern: Beim Einsatz der Technik kann man häufig ein hörbares Knistern oder Knacken hören. Die Ursache dafür sind Gasblasen, die aus der Gelenkflüssigkeit freigesetzt werden; diese werden Kavitation genannt.

Anwendungsgebiete

HVLA-Techniken werden häufig bei folgenden Beschwerden und Zuständen angewendet:

1. Wirbelsäulenprobleme:

Nacken- und Rückenschmerzen: HVLA kann helfen, akute und chronische Schmerzen zu lindern, die durch Gelenkblockaden oder muskuläre Verspannungen verursacht werden.

Bandscheibenvorfälle: In bestimmten Fällen können HVLA-Techniken helfen, die Symptome von Bandscheibenvorfällen zu lindern, indem sie die umliegenden Strukturen entlasten.

2. Gelenkblockaden:

Wirbelgelenke: HVLA kann Blockaden in den kleinen Wirbelgelenken lösen, die die Beweglichkeit einschränken und Schmerzen verursachen können.

Periphere Gelenke: HVLA-Techniken können auch bei Blockaden in anderen Gelenken des Körpers, wie Schultern, Hüften und Knien, angewendet werden.

3. Kopfschmerzen und Migräne:

Zervikogene Kopfschmerzen: Kopfschmerzen, die durch Probleme in der Halswirbelsäule verursacht werden, können durch HVLA-Techniken gelindert werden.

Sicherheit und Kontraindikationen

HVLA-Techniken sind in der Regel sicher, wenn sie von gut ausgebildeten und erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden. Es gibt jedoch bestimmte Kontraindikationen und Risiken:

Osteoporose aufgrund des erhöhten Frakturrisikos.

 –Akute Entzündungen oder Infektionen in den betroffenen Gelenken oder Geweben.

Knochenkrebs oder andere bösartige Tumoren im betroffenen Bereich.

Schwere arterielle Erkrankungen insbesondere bei Manipulationen im Halsbereich aufgrund des Risikos von Gefäßverletzungen.

Frakturen oder kürzliche Traumata im betroffenen Bereich.